29.09.2010

Subtiler Zorn


Ein nicht ganz einfaches Bild, aber ich würde so weit gehen und sagen, dass es ein subtiler Ausdruck von Zorn ist (Kopf nach vorne und unten geneigt, hohe Intensität in und um die Augen).
Auf jeden Fall scheint er mit irgendwas ein Problem zu haben.

Hände hinter dem Rücken


Das ist eine Geste, die oft bei den Königlichen zu sehen ist. Damit zeigt man auf der einen Seite, dass man keine Angst vor einem frontalen Angriff hat, da man die Vorderseite komplett öffnet, auf der anderen Seite zeigt man, dass man davon ausgeht, mit niemandem interagieren zu müssen, wie zum Beispiel Hände schütteln oder dass jemand auf einen zukommt.
Allerdings muss man bei dieser Geste ganz besonders auf den Kontext achten!
Wird die Geste nämlich dazu benutzt, die Hände zu verstecken, kann dass darauf hindeuten, dass derjenige etwas verbirgt und nicht offen für weitere Kommunikation ist.

25.09.2010

Der Vorteil der linken Seite


Wer ist hier der Boss?
Normalerweise wird derjenige, der auf einem Foto links steht, als mächtiger und als der mit höherem Status empfunden. Das liegt daran, dass es beim Handschlag so aussieht, als hätte er die obere Hand, weil man von seiner Hand mehr sieht. Somit müsste jetzt die Person links als hochrangiger empfunden werden. Wird sie aber nicht, jedenfalls nicht von mir. Das liegt an den negativ zusammengepressten Lippen, während die Person rechts, die eigentlich als niedriger empfunden werden sollte, ein selbstbewusstes Lächeln zeigt.
Da sieht man mal wieder, wie viel ein Gesichtsausdruck ausmacht! 

Übrigens wissen viele authoritäre Führungspersonen ganz intuitiv um den Vorteil der linken Seite und versuchen möglichst immer dort zu stehen.

Distanzierendes Verhalten


Zurücklehnen hat immer eine Bedeutung.
Bei der Begrüßung heißt es, dass man lieber nicht zu nah kommen will, weil man den Anderen nicht kennt oder nicht mag oder Ähnliches.

24.09.2010

Lippen lecken


In den Lippen sind sehr viele Nervenenden, deren Stimulation gut tut. Deswegen ist das Lippenlecken fast immer als eine starke, selbstberuhigende Geste zu interpretieren.

Daumen hoch...


...für einen ziemlich coolen Typen, wie er sich selbst findet.
Jeder Mensch mit westlicher Kultur weiß, dass "Daumen hoch" bedeutet: Alles klar, Cool, Ok, Super usw.
2 Dinge, die darauf hindeuten, dass er sich selbst echt cool findet:
1) Er zeigt auf sich.
2) Der Mund zeigt uns, dass er etwas abwägt/überlegt/entscheidet. (Beispiel: Käse oder Wurst? - (Jetzt zieht man die Kinnpartie nach oben und die Mundwinkel nach unten, dann kommt die Entscheidung))

Nebenbei, die "Daumen hoch"-Geste ist nicht dort, wo man sie normalerweise sieht, nämlich mit ausgestrecktem Arm vor dem Körper. Wenn eine Geste außerhalb der sogenannten Präsentationszone ist, kann das bedeuten, dass es sich um eine unbewusste Geste handelt.

Eine andere Übersetzung der Geste wäre: Den Vorschlag von dir finde (Lippen) ich (Hände) echt gut (Daumen).

Da wir den Kontext nicht kennen können wir natürlich keine definitive Aussage machen!

Stift in den Mund


Jeder hat schonmal auf einem Stift rumgekaut. Warum macht man das?
Warum nuckeln Kleinkinder am Daumen? Sie versuchen das Gefühl herzustellen, das sie haben, wenn sie gestillt werden. Nähe, Wärme, Geborgenheit, Zufriedenheit usw. In gewisser Weise ist es also eine selbstberuhigende Geste, wenn man unter Stress steht oder nervös ist. Das gilt nicht nur für Stifte, auch Finger, Brillenbügel, Zigaretten, Strohhalme oder Ähnliches können dazu dienen.
Eine andere Bedeutung könnte auch sein, dass der Mund beschäftigt wird, wenn man versucht, Zeit zu schinden, weil man nicht antworten will/kann.
Eine dritte Möglichkeit ist, dass der Stift einfach als Verlängerung für die Hand dient, somit wäre es eine modifizierte Hand-zum-unteren-Teil-des-Gesichts-Geste, die wieder Nachdenklichkeit oder Bewertung zeigen könnte.
Da sie hier einfach nur ließt, ist die letzte Möglichkeit am wahrscheinlichsten. Wenn sie allerdings etwas ließt, dass ihr missfällt, könnten auch die ersten beiden Interpretationen zutreffen.

Nachdenken/Bewerten


Hier sehen wir eine alltägliche Geste, die aber sehr wichtig und komplex sein kann.
Wenn (wie im Bild) die Augen fokusiert sind, dann zeigt man mit dieser Geste Interesse. Wenn die Augen keinen Fokus hätten, dann würde die Geste Langeweile anzeigen.
Wenn das Kinn richtig auf dem Daumen aufliegt, deutet das auf Langeweile hin (Hand unterstützt den Kopf), wenn der Daumen nur berühert, aber nicht unterstützt, zeigt das Interesse und Bewertung.
Der Finger über dem Mund zeigt entweder, dass man am Gespräch teilnehmen könnte/möchte, oder dass einem nicht gefällt, was man hört/sieht.
Oft ist eine Hand-zum-unteren-Teil-des-Gesichts-Geste auch eine bewertende Geste. Ich würde sagen, dass hier negativ bewertet wird. (Das ist nur meine Emfindung.)
Noch ein Satz zum Gesicht: die kleine Falte zwischen den Augenbrauen und die Intensität in den Augen zeigt hohe Konzentration.

23.09.2010

Trauer


Auch das ist ein Ausdruck von Trauer, den ich aber nicht als Trauer bezeichnen würde. Auch hier sehen wir Verzweiflung und emotionalen Schmerz.
Der einzige Unterschied zum letzten Bild über Trauer liegt in den Augenbrauen. Im Bild mit der Familie waren die Augenbrauen nur an der Innenseite hochgezogen, hier sind die Augenbrauen zusammen und nach unten gezogen. Das kann durchaus bei Trauer passieren, zum Beispiel bei einem Weinkrampf. Oft sieht man dann die Augenbrauen die Position wechseln.
Das die Augenbrauen zusammen und nach unten gezogen sind bedeutet nicht, dass die Trauer gespielt oder unecht ist.


Hier sehen wir ein abblockendes Verhalten. Wenn wir mit der Hand die Augen verdecken ist das ein Versuch auszublenden, was geschieht und was wir sehen/hören/erfahren.

17.09.2010

Aus tiefem Herzen sprechen


Wenn man die Finger so kreuzt und auf sein Herz deutet ist die Bedeutung sehr wahrscheinlich die, dass man über Gefühle oder Gedanken spricht, etwas aus seinem Inneren. Ich würde annehmen, dass diese Geste davon gefolgt wird, dass die Arme ausgestreckt werden, die Handflächen gezeigt werden und die Gefühle symbolisch - zusammen mit den Worten - nach draußen getragen werden.

12.09.2010

Kopf neigen


Das Neigen des Kopfes zu einer Seite ist ein Zeichen von Interesse. Deshalb sieht man es auch so oft beim Flirten.

Nase reiben


Seit der Fernsehserie "Lie to me" gibt es die allgemeine Meinung, dass das Reiben oder Kratzen der Nase bedeutet, dass derjenige lügt oder was verbirgt. Es ist natürlich Blödsinn das so zu verallgemeinern. Allerdings gibt es tatsächlich Studien die nachweisen, dass in der Nase Schwellkörper sind, die jucken, wenn wir uns unwohl fühlen. Das liegt daran, dass der Puls hochgeht und diese Gewebe stärker durchblutet werden.
Doch es gibt auch andere Bedeutungen, zum Beispiel kann es auch eine selbstberuhigende Geste sein, wenn wir unter Stress sind, denn das stimulieren der vielen Nerven im Gesicht wirkt beruhigend.
Eine andere Theorie ist, dass das "an die Nase fassen" die kleinere Version von "den Mund bedecken" ist. Wir verdecken unseren Mund wenn wir nicht mögen was wir hören oder wenn wir gerne etwas sagen würden, es aber lieber nicht tun. Da diese Geste zu offensichtlich wäre, fassen wir uns an die Nase.
Zuletzt noch zu dem Bild: hier sehen wir eine negativ bewertende Geste. Das Senken des Kopfes und der seitliche Blick lassen auf Missbilligung schließen.

Auf jemanden/etwas herabblicken


Indem man das Kinn hebt, bringt man die Augen in die Position als ob man auf jemanden oder etwas herabblicken würde. Meistens ist das ein Ausdruck von Arroganz, man zeigt, dass man sich für etwas Besseres hält und dass das, was der Andere sagt oder tut, nicht wichtig oder wenig wert ist.
Allerdings können wir das in diesem Bild nicht sicher sagen, da wir es nur im Profil sehen.

Langeweile


Wenn der Kopf so auf Hand abgestützt wird und die Augen so unfokusiert sind, dann ist das ein sicheres Signal für Langeweile und Desinteresse.

11.09.2010

Trauer


Die Überschrift heißt zwar Trauer, es sind auch Ausdrücke von Trauer (Augenbrauen nur innen hochgezogen, was die typische Dreiecksform hervorruft), aber ich würde diese Gefühle nicht als Trauer bezeichnen.
Was wir auf den Gesichtern dieser Familie sehen, ist viel stärker: tiefer, emotionaler und seelischer Schmerz. Der Auslöser für solche Gefühle ist Verlust. Man erkennt gut, wie der Junge noch versucht, nach seinem Verlust zu greifen, die Mutter hält fest was ihr noch bleibt.
Alle haben die Augen geschlossen und versuchen damit das, was sie gerade erleben, auszublenden.

10.09.2010

Sexy Schulterblick


Ein starkes Flirtzeichen von Frauen ist der Blick zurück über die Schulter. Mit ihrem abgewandten Körper sagt sie, dass sie woanders hin unterwegs ist, aber der Blick verrät ihm, dass er sie aufhalten darf. Außerdem betont dieser Blick die Schulter, welche an die anderen Rundungen einer Frau erinnern soll.


In diesem Bild kommen noch einige Dinge hinzu. Der Kopf ist gesenkt, was a) die Augen größer wirken lässt und b) (zusammen mit dem Lächeln) Unterwürfigkeit signalisiert. Das weckt den Beschützerinstinkt beim Mann.
Zudem ist das Gewicht auf den rechten Fuß verlagert, was Beine und Hüfte betont.
All diese Signale werden unbewusst wahrgenommen. (Ich wette, es gibt keinen Mann, der diese Frau nicht attraktiv findet, zumindest so wie sie hier fotografiert ist.)

Überraschung


Ein guter Schnappschuss, da Überraschung die kürzeste aller Emotiononen ist. Echte Überraschung (Augenbrauen hochgezogen, Augen weit geöffnet und der Mund aufgeklappt) dauert weniger als eine Sekunde und ist auch nur so lange im Gesicht zu sehen.

09.09.2010

Gegenstand als Barriere


Auch Gegenstände wie zum Beispiel eine Handtasche können dazu dienen, eine Barriere vor dem Körper zu errichten, wenn wir uns unsicher oder sonst irgendwie unwohl fühlen.

Freude


Hier sehen wir einen Ausdruck von Freude (Lächeln mit Zähne zeigen, Krähenfüße um die Augen und hochgezogene Wangen). Die Aktivität der Musklen um die Augen ist wichtig, sonst handelt es sich nicht um echte, emfundene Freude. Die kleinen Fältchen um die Augen geben Aufschluss.

Schlechtes Händeschütteln


Jeder hat das schon mal erlebt. Man möchte jemandem die Hand geben und kriegt nur die Finger zu greifen, man fummelt irgendwie rum und was bleibt ist ein ungutes Gefühl. Ein Handschlag fühlt sich nur dann richtig und gut an, wenn man die gesamte Handfläche und den Handballen fühlen kann. Das liegt daran, dass das Händeschütteln früher dazu genutzt wurde um zu prüfen, ob der andere bewaffnet ist. Um von Anfang an Vertrauen aufzubauen sollte man also sicherstellen, dass das Händeschütteln "fehlerfrei" verläuft.
Was bei dem Bauarbeiter noch auffällt ist ein distanzierendes Verhalten. Obwohl wir seine Beine nicht sehen können, können wir auf Grund seiner Körperhaltung sagen, dass er auf dem rechten Fuß steht und sein linkes Bein weiter zurück gesetzt ist. Dadurch zeigt er, dass er lieber nicht allzu nah kommen möchte.

Richten der Brille


Das Richten der Brille ist immer wichtig zu bemerken und kann viele verschiedene Bedeutungen haben.
Die Person will besser sehen, besser aussehen, von sich ablenken, Zeit schinden, Nervousität verbergen oder ähnliches. Generell ist es wichtig, wenn die Hand über Halshöhe kommt, aber das Rumfummeln an Gegenständen kann nochmal eine besondere, unbewusste Botschaft haben.

08.09.2010

Zwei ähnliche Gesten, völlig verschiedene Bedeutungen


Indem man die Hände hinter dem Kopf verschränkt, öffnet man seinen Körper und zeigt damit, dass man keine Angst hat, angegriffen zu werden. Diese Geste bedeutet Überlegenheit, Selbstbewusstsein und Dominanz. Die Geste ist selten bei Frauen zu sehen, da sie die Brust betonen würde und damit würde es eine sexuelle Geste werden.


Diese Geste hat mehrere Komponenten. Einmal ist es eine so genannte "Schwerkraft verneinende" Geste, was normalerweise positive Gefühle bedeutet. Das Heben der Arme zeigt, dass Energie vorhanden ist, die in Taten umgesetzt werden will.
Allerdings dämmt die selbstberuhigende Art der Geste das ein, dadurch dass die Hände auf dem Kopf liegen oder vielleicht sogar über den Kopf streichen.

Zeigefinger auf den Mund legen


Diese Geste bedeutet "Ruhe!", wenn es ein Lehrer zu seinen Schülern oder ein Elternteil zu seinem Kind macht und wird oft von dem "Schhhh" Laut begleitet.
Auf der unbewussten Ebene kann es allerdings bedeuten, dass wir uns mit dieser Geste selbst das Reden verbieten, wenn wir zum Beispiel gerne etwas erwiedern würden, es aber in dem Moment unangebracht wäre.